Wiederansiedlung Sixtus in Schliersee

Stellungnahme der CSU-Gemeinderagsfraktion zur aktuellen Diskussion um die Standortfrage sowie der Vorgehensweise: Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet

 

"Das 1955 festgesetzte Landschaftsschutzgebiet „Schutz des Schliersees und seiner Umgebung“ deckt weite Teile des Gemeindegebiets ab. Auch die bereits in der Vergangenheit gewerblich genutzte Teilfläche an der Gruppenschule (Hipple Grundstück; Limonadenfabrik) mit 2873 m² Grundfläche liegt im Landschaftsschutzgebiet.

 

Für die geplante Ansiedlung von Sixtus ist nun eine weitere Fläche von ca. 4000 m² in die Planung mit aufgenommen worden. Der Kreistag hat in seiner Sitzung vom 04.05.2016 mit einem deutlichem Votum von 40 : 17 die Herausnahme befürwortet. Auch der Miesbacher Landrat Wolfgang Rzehak (Grüne) hat sich in selbiger Sitzung klar für die Ansiedlung an diesem Standort ausgesprochen. In einem touristisch geprägten Ort wie Schliersee ist für dessen Fortbestand und finanzielle Leistungsfähigkeit eine stetige und nachhaltige Ent- wicklung sehr wichtig. Das dies stets im Einklang mit unserer wunderbaren Natur erfolgen muss, ist uns bewusst. Bereits 2009 wurde durch den ehemaligen Weyarner Bürgermeister und Kreisrat Michael Pelzer die Überplanung der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis angeregt, da für manche Gemeinden kaum Entwicklungsmöglichkeiten bestehen.

 

Wir haben uns intensiv mit dem Für und Wider einer Ansiedlung der Fa. Sixtus am geplanten Standort auseinander gesetzt und kamen zum Entschluss, dass dies der richtige Standort sei und stiegen somit in die Bauleitplanung ein. Einen alternativen Standort sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt in der Gemeinde Schliersee nicht. Der Gemeinderatsbeschluss erfolgte deutlich für das geplante Vorhaben mit 12 : 5 Stimmen."

 

Florian Zeindl, CSU-GR-Fraktionsprecher

Stellungnahme der Familie Becker (frühere Inhaber der Sixtus-Werke, Fritz Becker & Co.) zum Leserbrief im Miesbacher Merkur von Frau Christine Huber. Es werden einige Behauptungen aufgestellt, die richtig gestellt werden müssen:

 

Was bei Sixtus wirklich los war

Sixtus sei seit 2003 marode und platt gewesen. Dazu ist festzustellen dass Frau Huber 2009 !?! als Auszubildende in unsere Firma eintrat und wir sie nach Abschluss ihrer Aus- bildung zur Bürokauffrau in die Auftragsabteilung übernommen haben.

 

Die Zeit zwischen 1939 und 2012 scheint für die neue Sixtus Geschäftsführung und Herrn Kroha gänzlich ausgelöscht zu sein. So wenigstens in ihren Veröffentlichungen. Am 1. September 1939 übernahm unser Vater das Sixtus Laboratorium Richter und Co, damals zwei Räume im „Meissnerhaus“. Das Sixtus Laboratorium stellte nur ein Sixtolin Hautöl her. Unser Vater baute als Sixtus Werke die Sixtuwohl Fusspflege und Sixtus Sportpro- dukte auf.  Hinzu kamen Badezusätze, Körperpflege wie Sonnschutzartikel und Franz- branntwein  und die Kosmetik. So hatten wir bis zuletzt eine anerkannt qualitativ hoch- wertige  Produktpalette mit der Maxime „hergestellt aus naturreinen Alpenkräuter“ mit vielen Tausend Fachhandelskunden im In und Ausland. Bis nach Asien haben wir Sixtus und Schliersee getragen. Am Sixtus Ausstellungsstand in Hongkong und Seoul war eine große Abbildung von Schliersee. All dies verschweigt Frau Reindl und Herr Kroha gerne, dass dies Familie Becker geschaffen hat.

 

Wegweisende Innovationen. Bis zur Übergabe 2012 an Kroha haben wir voll durchge-arbeitet  und einen voll funktions-fähigen Betrieb übergeben, der bis jetzt  weiter arbeitet. Wir haben auch einige wegweisende Neuerungen hervorgebracht, wie den Kühlspray 1972 für die Olympischen Spiele in München oder 2007 die Erst-Einführung des „Airless System“ in der Körperpflege für das Diabetikerprogramm. Wir waren auch erfolgreich und aner- kannt, da wir 2009 den 1. Preis zum Beauty Award für Deutschland  in der Fußpflege gewonnen haben. 2011 haben wir den 2. Preis für Deutschland in der Fußpflege gewonnen.

 

Seit 1952 offizieller NOK-Ausrüster. Aus der Zeitung haben wir erfahren, dass Sixtus in der Ära Kroha für über 50 Jahre Engagement den bayr. Sportförderpreis erhalten hat. Wir haben seit 1952 immer die Deutsche Olympiamannschaft ausgerüstet und 1972 in Mün- chen alle Nationen mit unseren Produkten versorgt. Wir haben 1988 den Sixtus Alpentriathlon geschaffen und mit den internationalen Teilnehmern , Hawaisieger und Olympioniken auch einen Beitrag für den Fremdenverkehr geleistet mit vielen Jahren Fernseh-übertragung. Damit haben wir den Triathlon Sport in unserem Gebiet populär gemacht.  Auch waren wir Jahrzehnte lang Ausrüster vieler Sportverbände (IBU, BDR, DSV, BSV, DLV.) und haben viele internationale Sportveranstaltungen betreut, z.B. 6-Tagerennen, Seniorenweltmeisterschaft, Bayern Radrundfahrt, Leichtathletik WM. Alle Serie-A-Mannschaften, wie AC Mailand der Italienischen Fußballiga benützen die Sixtus-Sportprodukte. Auch brachte Maradonna Sixtus zur Argentinischen Fußball-Nationalmann- schaft. Das Schlierseer Sixtus Tennisturnier in Schliersee war das Aushängeschild viele Jahre im Landkreis. Auch das gehört zur Firmengeschichte der Familie Becker. Ebenso haben wir den Umweltpreis und Sportförderungspreis des Landkreises erhalten.

 

Gesicherte Weiterführung.  Wir hatten in Schliersee und Hausham keine maroden Arbeitsplätze sondern anerkannt gute Arbeitsmöglichkeiten mit einer leistungsfähigen EDV. Mitarbeiter arbeiteten 20, 30, 40 Jahre bei uns. Nur als Beispiel für unser Betriebs-klima. Die strengen Produktionsauflagen für Körperpflege Produkte konnten wir in Schliersee nicht mehr erfüllen, deshalb der Aus- bau der Produktionsstätte in Hausham. Die Produktionsstätte in Hausham war bei der Übergabe an Herrn Kroha nach den GMP Richtlinien von der Regierung  von Oberbayern anerkannt und genehmigt und sichert so die Weiterführung der Produktion und den Vertrieb.

 

Da für das Unternehmen die Nachfolge in Produktion und Forschung schwierig war und die Unterstützung der Hausbank als jahrzehntelanger Kunde aufgekündigt wurde, kam es 2012 zum Verkauf.                                                   

gez. Gebrüder Becker

Weitere Informationen: "Erlebniswelt Sixtus"

Während die Schlierseer Gemeinderatsfraktionen von SPD und Grünen ihre Sympathie mit der Bürgerinitiative (BI) über die Ansiedlung des Unternehmens Sixtus am See-Ostufer bekundet haben, verorten sich CSU und Die Schlierseer auf der anderen Seite (wir berichteten). Auf ihrer Internetseite „Schlierseer Kurier“ hat die CSU nun mit einer ausführlichen Stellungnahme die nächste Stufe gezündet. Die Initiative nahm den Ball auf – und konterte auf ihrer  Homepage ebenso umfangreich

 

Sixtus: Unterschriften-Sammlung - Schlagabtausch im Internet